Photo: Chromaistanbul

Die Strömung des Schwankens
(The momentum of fluctuation)
2020

Ventilatoren, Luftballon, Laptop, Schnur, Mehrfachsteckdosen, Verlängerungskabeln
Installation, ca. 200 x 150 x 200 cm 

Ein Luftballon ist unter einem Laptop gefesselt. Drumherum stehen drei Ventilatoren im Kreis gegeneinander, so dass der Luftballon ständig in verschiedene Richtung gepustet wird. Der Ballon kann weder ruhig schwebend bleiben noch frei wegfliegen. 
Strömung des Schwankens (2020) zählt zu einer Reihe von Arbeiten, für die Jinran Ha Alltagsgegenständen Leben einhaucht. In Beziehung und Bewegung gesetzt, geraten sie in physikalische Abhängigkeiten und nehmen metaphorische Bedeutungen an. Ein zentraler Bestandteil auch bei der hier gezeigten Installation ist Luft. Unsichtbar und schwer zu fassen, wird dieses Material nur erfahrbar in seiner Auswirkung auf Körper: im Trudeln des Ballons zwischen den Ventilatoren und in der abnehmenden Ausdehnung seiner flexiblen Haut über den Verlauf des Tages. Der Kontext der Pandemie legt einen besonderen Fokus auf die Ambivalenz dieses Materials als Ausdruck unserer Abhängigkeit von den Bedingungen sozialer Beziehungen. So ist es schwer erträglich, dem Ballon über längere Zeit zuzuschauen. An einen Laptop am Boden gefesselt ist er innerhalb seines begrenzten Radius Spielball stärkerer Kräfte. Er tanzt nach ihrer Pfeife, bis ihm schließlich die Puste ausgeht.

Text: Stefanie Bringezu

Photo: Chromaistanbul

Photo: Mateo Contreras Gallego

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